Fraunhofer MEVIS richtet Projektgruppe für medizinische Bildregistrierung an der Universität zu Lübeck ein
Am 1. April 2010 bewilligte der Finanzausschuss des schleswig-holsteinischen Landtages die Einrichtung einer Fraunhofer-Projektgruppe für medizinische Bildregistrierung an der Universität zu Lübeck als Ableger des Fraunhofer-Instituts für Bildgestützte Medizin MEVIS in Bremen.
Mit ihren international ausgewiesenen Expertisen auf den Gebieten der Bildregistrierung und der Entwicklung klinischer Lösungen auf Grundlage patientenindividueller Bilddaten ergänzen sich die Projektgruppe Lübeck und Fraunhofer MEVIS Bremen in idealer Weise. Unter der Leitung des Mathematikers Prof. Dr. Bernd Fischer plant die Fraunhofer MEVIS Projektgruppe Lübeck in einer fünfjährigen Aufbauphase von gegenwärtig vier Wissenschaftlern auf rund 20 Wissenschaftler anzuwachsen. In der Aufbauphase wird die Projektgruppe mit Mitteln des Landes Schleswig-Holstein und des europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.Die mathematische Disziplin der Bildregistrierung befasst sich mit der anatomisch korrekten Überlagerung von Bilddaten unterschiedlicher bildgebender Verfahren (Bildmodalitäten), Aufnahmezeitpunkte oder Individuen. Sie ist eine allgegenwärtige Schlüsselkompetenz in der multimodalen Welt der medizinischen Bildgebung und Voraussetzung unter anderem für die Verknüpfung von morphologischen und funktionellen Bilddaten, die Übertragung von Planungsdaten auf den Patienten oder die verlässliche Beurteilung des Erfolgs einer Tumortherapie. Ziel der Fraunhofer MEVIS Projektgruppe Lübeck ist die Entwicklung von robusten und effizienten Registrierungsverfahren für individuelle klinische Anwendungsszenarien.
Prof. Fischer ist ein anerkannter Experte auf dem Gebiet der Bildregistrierung. Er ist seit 1996 Professor für numerische Mathematik am Institut für Mathematik der Universität zu Lübeck. Gemeinsam mit Prof. Dr. Jan Modersitzki gründete er 2002 die Forschungsgruppe SAFIR (Solutions and Algorithms For Image Registration), die sehr eng mit universitären und industriellen Partnern aus dem Umfeld der Medizintechnik zusammen arbeitet. Im Januar 2010 ging daraus das Institut "Mathematics and Image Computing" hervor, das von Prof. Fischer und Prof. Modersitzki gemeinsam geleitet wird.